Über Golfbälle könnten wir hier stundenlang philosophieren. Ein ebenso spannendes wie auch unglaublich komplexes Thema!
Fakt ist, dass ein Grossteil der Golfer:innen dem Ball keine oder kaum eine Bedeutung beimisst. Erwiesenermassen ist es jedoch so, dass gerade der Ball stark mitverantwortlich für die rasante Entwicklung des Golfsportes der letzten 25 Jahren war und ist.
Wir möchten hier einen ganz rudimentären und stark vereinfachten Überblick geben. Dafür unterscheiden wir Bälle einfach mal in zwei grundsätzliche Kategorien: Harte und weiche Bälle.
Bevor wir weitergehen, sollten wir definieren, was wir unter «hart» und «weich» verstehen, denn dazu gibt es ebenfalls zwei Betrachtungsweisen: Die eine beschreibt das Gefühl, welches ein Ball beim Treffpunkt abgibt. Meist ist dies mit dem Putter oder kürzeren Wedges besser spürbar als mit einem Driver. Dieses weiche oder harte Gefühl hat nur unwesentlich mit der eigentlichen Härte des Balles zu tun. Es resultiert vielmehr aus der Materialisierung des Ball-Mantels. So fühlen sich Bälle mit einer Urethan-Schale (z.B. ein Titleist Pro V1) weicher an als ein Ball mit einer Ionomer-Schale.
Die zweite Betrachtungsweise gilt der Kompression, also der eigentlichen Härte eines Balles. Sprich, wie sehr lässt sich ein Ball bei einem spezifischen Gewicht effektiv zusammenpressen. Vereinfacht lässt sich sagen, dass ein weicher Ball weniger Spin generiert als ein harter. Ein weicher Ball ist daher eher auf Schlaglänge ausgerichtet, während eine härterer Ball – dank mehr Spin – in der Länge besser kontrollierbar ist. Übrigens bedeutet weniger (seitlicher) Spin auch weniger seitliche Abweichung und somit einen eher geraderen Ballflug.
Besteht also der Wunsch nach mehr Länge, dürfte die Wahl auf einen weicheren Ball fallen. Sind andererseits Präzision und Distanzkontrolle die Hauptkriterien, sollte es ein etwas härterer Ball sein.
Für dich als Konsument:in (und auch für uns) ist es oft schwierig herauszufinden, ob ein Ball weich oder hart ist. Richtig toll wäre es, wenn eine standardisierte Methode zur Messung von Golfball-Härten existierte und die Ballhersteller verpflichtet wären, die jeweilige Kompression auf den Verpackungen aufzudrucken. Leider ist dies (noch) nicht der Fall – somit kannst du als Golfer:in nur hoffen, dass da, wo SOFT draufsteht, auch SOFT drin ist. Vorausgesetzt, du willst überhaupt einen weichen Ball. Sonst wird’s nämlich noch etwas schwieriger …
Alles klar? Und das war ja eigentlich erst der Anfang … *smile*